Energiewissen

Strompreise: Das Prinzip der Reihenfolge

Das Prinzip der Reihenfolge umfasst, dass zunächst alle Stromangebote in eine Preisreihenfolge gebracht werden. Dann wird geschaut, welches Angebot die gesamte Nachfrage schließt. Das Verfahren gilt als effizient, transparent und stärkt effektiv die Versorgungssicherheit im Strommarkt.

Welche Erzeugungsart – ob etwa Erneuerbare Energien aus Windkraft oder Sonne, Stein- und Braunkohle oder Erdgas – zum Einsatz kommt, bestimmt das sogenannte „Merit Order“-Prinzip, auf Deutsch: Das Prinzip der Reihenfolge. Es beschreibt die Reihenfolge der angebotenen potenziell einsetzbaren Stromerzeugungsarten. Es gilt: Je teurer das Angebot ist, desto weiter steht es hinten.

Die Energieerzeugung aus Wind und Sonne ist hinsichtlich der Betriebskosten verhältnismäßig kostengünstig. Bei brennstoffbasierten Erzeugungsarten, etwa auf Basis von Erdgas müssen die Kosten des Brennstoffes einkalkuliert werden. Eine typische Reihenfolge ist derzeit Erneuerbare Energien, Kernenergie, Braunkohle, Steinkohle, und Erdgas. Es gibt bereits derzeit Stunden zum Beispiel an einem sonnigen, windigen Sommertag in denen nur die Erneuerbaren zum Zug kommen.

Der Kern des Merit-Order-Prinzips

Warum ist dies effizient? Stromerzeuger sollten immer möglichst nahe an den Kosten einer zusätzlich produzierten Einheit Strom anbieten. Somit ist der Anreiz für die Produzenten gegeben, möglichst nah an den direkten Erzeugungskosten zu bleiben, den so genannten Grenzkosten. Dieses Prinzip funktioniert nur, wenn die letztgenutzte Erzeugungsart den Preis für die zum Zuge kommenden Stromerzeuger bestimmt. Dies kann etwa ein Steinkohlekraftwerk oder ein Gaskraftwerk sein. Aufgrund der höheren Kosten der Brennstoffe ist der Strom aus diesen Kraftwerken teurer geworden.

Im Jahr 2022 sind circa 13,4 Prozent der verbrauchten Strommenge aus Gas gewonnen worden. Das ist etwas weniger als im Jahr zuvor.

Um die Strompreise dauerhaft niedrig zu halten, gilt es, das Angebot an Erneuerbaren Energien zu erhöhen. Und zwar mehr denn je.

Stand: Dezember 2022

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